Kriegsverherrlichung

Die Vorwürfe gegen Landesbischof Meiser


„Landesbischof Meiser war kriegsverherrlichend“

Diese Aussage ist unkorrekt. Zwar lobte Hans Meiser in Predigten die Siege der deutschen Soldaten, aber was anderes hätte er machen sollen? Hätte er den in den Gottesdiensten versammelten Müttern und Ehefrauen, die auf eine gesunde Rückkehr ihrer Söhne und Männer hofften, erklären sollen, wie verwerflich es sei, dass der Staat Krieg führe? Und wäre er dann nicht sofort als „wehrkraftzersetzend“ verhaftet worden? Was also blieb ihm als Seelsorger anderes übrig, als den Anwesenden Mut zu machen? Es gibt allerdings auch Predigten, in denen vor allem das Regime und seine Kriegsführung gegeißelt wird. (siehe Zitate)

Zur immer wieder angeführten Kanzelabkündigung vom 29.9.1939, deren Text stets Hans Meiser unterstellt wird, ist zu sagen, dass eben dieser nicht von ihm, sondern von der Deutschen Evangelischen Kirchenkanzlei stammt, mit der die Bayerische Landeskirche nichts zu tun haben wollte. Überschrieben ist der Text mit folgenden Worten: „Wir bringen unseren Geistlichen die uns von der Deutschen Evangelischen Kirchenleitung heute zugeleitete Kanzelabkündigung aus Anlass des siegreich abgeschlossenen Abwehrkampfes in Polen zu Kenntnis. Die Verlesung hat am Erntedankfest zu erfolgen, sofern diese Mitteilung rechtzeitig eintrifft.“ Dem folgen der Text und am Ende die maschinengeschriebenen Worte D.Meiser. Die Kanzelabkündigung traf in der Tat nicht mehr überall rechtzeitig ein.